Wie unterscheiden sich Männerfantasien von denen der Frauen?

Ich habe festgestellt: Manchmal unterscheiden sie sich gewaltig und dann wieder überhaupt nicht. Ich führe das auf den Menschen an sich zurück, wie er eben schreibt.

Ich schreibe unterschiedlich, passe mich manchmal an, wenn es die Situation erfordert und denke, dass es bei manchen, nicht allen, Männern auch so ist. Der eine oder andere tastet sich wahrscheinlich auch erst einmal an das Thema ran.

Es liegt wohl auch immer an dem Mann, wie er selber ist. Bei manchem, was ich lese denke ich "Wow!" und schmelze dahin. Dann wieder gibt es Texte, da verdrehe ich nur die Augen.
Wobei ich das Geschriebene nicht auf die Person selber beziehen würde. Manche können schreiben, andere eben nicht. Manche können reden, andere eben nicht. So ist das einfach im Leben.

Meiner Meinung nach gibt es beim Schreiben keinen Unterschied zwischen Weiblein und Männlein.

In dieser anderen Gruppe sind die Threads Männer- und Frauenfantasien als eine Art Schutzzone zu sehen, für die Schreiber, die sich in die anderen Threads nicht trauen, z.B. weil die öffentlich gestellt sind und jeder - auch Nicht-Gruppenmitglieder - die entsprechend geposteten Geschichten lesen könnten.

Das geht darin nicht. Und als doppelte Schutzzone dürfen halt Männer nur bei den Männerfantasien posten. Kommentieren dürfen Frauen aber. Umgekehrt gilt das Gleiche.

Meiner Ansicht unterscheiden Frauen und Männer bei den Fantasien nicht unbedingt. Es gibt welche mit härteren und welche mit sanfteren Fantasien. Kommt auch auf die Tageszeit an und bei Frauen vielleicht auch auf den Hormonspiegel. Zumindest geht es mir so und ich bin Frau.

Bevor es den Joyclub für mich gab, wäre ich fest überzeugt gewesen, dass sich der Schreibstil bei Frauen und Männern schon unterscheidet.
Das hat sich inzwischen sehr verändert und ehrlich anfangs war ich entsetzt, was manche Frauen so formulieren und auch noch stolz drauf waren.
Doch inzwischen lächel ich drüber ( und ehrlich manchmal denke ich : die kann ja nichts dafür) und gut.
Erotisches Schreiben klappt nun mal nicht immer und kein Schriftsteller der Welt schreibt ohne Schaffenspause.
Was ich viel interessanter finde, ist dieses langsam aufeinander zugehen im Dialog, dieses Ausprobieren, was mag der andere etwas dirty talk oder lieber romantische Zärtlichkeiten.
Das ist es doch, was letzten Endes das Kribbeln verursacht und motiviert wieder einen Schritt weiter zu gehen.

Es gibt natürlich Ausnahmen, aber in der Regel sind Männerfantasien ein Stück weit derber als die von Frauen, die meist noch eine gewisse romantische Komponente beinhalten, während es bei den Männern oft beinhart zur Sache geht.

Als Autor kann man beide Seiten bedienen, sofern man sich in die Köpfe der Leute versetzen kann. Ich kann als Leser mit Eloaboraten, die nur so vor Vulgaritäten strotzen und häufig die Grenze zur Pornographie überschreiten, nichts anfangen, während sie von männlichen Lesern als "kraftvoll" beurteilt werden.

Ich denke, dass beide, Mann und Frau, die gleichen Fantasien haben....je nach Sozialisation oder Erziehung, mal mehr oder weniger ausgeprägt...Sie aber in Worte fassen, da sehe ich schon Unterschiede. Erst kommt es darauf an, Worte für Fantasien zu finden. Mein Freund, der Psychoanalytiker, erzählte mir, dass viele seiner Patientinnen ihre Gefühle, ihre Fantasien nicht in Worte ausdrücken können. Er lässt sie dann malen. Eine Freundin von mir konnte auch nicht ihre Gefühle mitteilen...sie sagte immer wieder..ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll. Die Beziehung ist schließlich auch gescheitert.

Frauen umschreiben Vieles, setzen blumige Worte ein, romantisieren, deuten an, sagen es indirekt. Männer sind da u.U. viel deutlicher, härter und auch "obszöner". Das Wort "Ficken" würde man selten oder gar nicht in einem erotischen Frauenroman finden. Aber wir sind hier auf JC und was auf JC geschrieben und geäußert wird ist ja auch nicht repräsentativ.

Ich weiß aber nicht, wie sich Frauen äußern, wenn sie alleine unter sich sind, wie sie erotische Sachverhalte vermitteln oder von ihren Fantasien erzählen...Ich glaube schon, dass es da Unter schiede gibt.

Es ist nicht ganz einfach deinen Worten zu folgen. Zum einen sagst du, das Frauen und Männer die gleichen Phantasien haben (mehr oder weniger und von der gesellschaft abhängig)... aber dann sind da deine anderen Gedanken...
Ich kann nur sagen das es gut ist das Frauen und Männer unterschiedlich denken. Und auch im sexuellen sind immer zwei Seiten gut. Und wir Männer müssen nicht immer wissen was Frauen reden wenn sie alleine unter sich sind
Lass einfach den Frauen ihre Gedanken, und sie werden deine auch respektieren

Fantasien im Kopf sind das eine, sie in Worten mitzuteilen, das andere. Natürlich respektiere ich die Unterschiede, wenn es sie gibt.

OK...
aber zu sagen
Wenn es sie gibt?
natürlich gibt es die Unterschiede im Frauen und Männerhirn. Und ich finde es gut...

Männer und Frauen ticken doch definitiv anders - und dieser Unterschied macht doch auch erst alles aus. Das beschränkt sich meiner Meinung nach auch nicht nur auf Phantasieen, sondern auf all das, was Männer und Frauen gemeinsam miteinander leben und erleben. Aus diesem Grund schreibe ich auch so gerne über Geschehenes, denn es beschreibt dass, was geschieht, wenn diese Unterschiede einen gemeinsamen Konsens finden und daraus etwas Neues, Gemeinsames entsteht, was beide auf erotisch-sexuelle Weise verbunden hat - oder immer noch verbindet.

Ich fand Männerphantasien immer direkter, versauter.....
Frauenphantasien immer gefühlvoller....

Männer stehen auf harten Sex...
Frauen auf Kuschelsex......

.....naja ich wurde hier eines bessern belehrt.
Ich finde mittlerweile hat sich das ziemlich angeglichen.

Und das finde ich auch gut so.
Ich hab zumindest genauso viel "Männerphantasien" wie "Frauenphantasien"

wie mariediv es schon ausführlich erläuterte
und wie ich es in dem entsprechenden Gruppenbereich auch schon zusammen faßte
es gibt diese beiden Bereiche, in der Gruppe Kopfkino, um eben im "geschützen" (da auf privat gestellt) Bereich entweder als Mann seine Fantasie einzubringen oder eben als Frau
manches paßt auch nicht in anderen Bereichen oder würde dort Kommentare zur vorher geposteten Geschichte erfordern
und bei den einzelnen Schreibern ist das zu lesende oft nicht eindeutig auf männlich oder weiblichen Schreiber fest zu legen, denn die Fantasie ist unabhängig von den Normen undoder Zwängen, unabhängig von dem was Frau oder Mann wirklich und wahr erleben möchte oder für die eigene sexuelle Befriedigung haben möchte, zu sehen
manchmal wurde auch erlebtes in Text umgewandelt, manchmal Träume und Wünsche, darum gibt es diese Möglichkeit, Fantasieen mitzuteilen, mit anderen dazu im Austausch zu sein

Die Frage war ja nicht warum es in dieser Gruppe so ist, sondern ob es Unterschiede gibt und ich finde diese Thema sehr interessant.
Die verschiedenen Antworten zeigen völlig andere Denkansätze und es macht Spaß das alles zu lesen.

das Warum ist ein Teil des Wie
so habe ich meine Erläuterung auch hier dazu gegeben
und eindeutig
es gibt Schreiberlinge (egal ob ♂ oder ♀) die schreiben mir !!! zu sehr pornööös
ebenfalls gibt es Schreiberlinge (auch wieder ♂ oder ♀ [leider find ich grad das Zeichen für wedernoch nich] ) die schreiben zum dahinschmelzen , gern eintauchend, auch in Bereiche, die ich selbst nicht zu meinen LieblingsThemen zähle
da gibt es für mich keinerlei Unterscheidung ob es ein eher männlicher oder eher weiblicher Schreibstil ist, denn mit der Geschlechtsbezeichnung hat es so gar nicht zu tun

jooooo das kann man(n)

Sonst würden nicht auch weibliche Schreiber im Joy mit FSK18 belegt werden.

Aber ich kenne eben auch die männlichen Schreiber, die nicht unbedingt in jedem zweiten Satz ficken oder Schwanz unterbringen müssen.

Mann auf direkt und Frau auf umschreibenď schreibend zu reduzieren, ist für mich Schubladendenken. Wenn ich schreibe, kommt es mir auf die Stimmung an, die ich erzeugen will.

In der anderen Gruppe kam dann die Frage auf, wie sind Bi-Fantasien einzuordnen?

Meine Erfahrung im Geschichtenlesen hier im Joy hat mich eines gelehrt, die, die eher dokumentieren, Geschehenes beschreiben, erzählen viel direkter, als welche, die schreiben, weil sie Spaß am Schreiben haben. Aber auch hier gibt es die Ausnahmen. Und das ist einfach Geschlechter übergreifend.

.... lies doch mal Bücher von Sophie Andresky (Vögelfrei, Fuck your friends, Feucht, Tiefer) .... da stößt du sicher regelmäßig auf das Wort "ficken" .... soweit ich weiß, schreibt sie auch regelmäßig Kolumnen hier im Joyclub.

http://www.spiegel.de/kultur … engstoffbunker-a-737628.html

... das sind für mich schon ganz unterschiedliche Dinge. Wer eine erotische Fantasie schreibt, entäußert sich oft genug, versucht, diese Fantasie in die Welt zu bringen. Nicht selten ist das Aufschreiben selbst ein höchst erotischer Akt. Hier literarische Maßstäbe anlegen zu wollen, würde den Autoren solcher Texte Unrecht tun. Wenn ich eines in meiner Zeit beim Kopfkino gelernt habe, dann zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die genau das wollen, sich ihrer Fantasien, ihrer geheimen Wünsche zu entäußern. Sie bekommen in dieser Gruppe genau dafür einen Raum und es wird sehr genau darauf geachtet, dass keiner wegen Erzählschwächen oder Rechtschreibfehlern kritisiert wird. Die Fantasie zählt. Das finde ich gut und wichtig. Das bedeutet jedoch für mich nicht, dass ich Texte, die vor Obszönitäten und Gossenausdrücken nur so strotzen, mögen muss. Ich darf nur ihre Motive und ihre Berechtigung in diesen geschützten Bereichen nicht in Abrede stellen. Eine Lektion übrigens, die mich ein Menge Lehrgeld gekostet hat.
Ich schreibe Geschichten, meine zumeist mehr oder weniger fiktiven Figuren erleben zumeist Alltagssituationen und in ihnen die Schönheit des Alltäglichen. Dazu muss ich eigentlich nicht zum Vokabular des "Dirty Talk" greifen, auch wenn meine Beschreibungen oft sehr direkt und durchaus FSK18 würdig sind. Aber eine Fantasie ist nur ein kleiner Moment, den ich wie in Super-Slomo festhalte und meinen Figuren in die Herzen, Seelen und manchmal auch in die Leiber schaue. Das aber ist meine ganz persönliche Art, mit diesem Thema umzugehen und andere Autoren schreiben es aus anderen Beweggründen und mit eben jener Sprache, die ihnen in diesem Moment angemessen erscheint oder eben auch nur gegeben ist. Daraus entsteht ein interessanter Mix aus verschiedenen Sichtweisen, Gefühlswelten und Themen. Solange es nicht um die Verherrlichung von Gewalt -physischer wie psychischer - geht, sollten wir tolerant sein mit den Fantasien unserer Mitmenschen, schon erst Recht in der Gruppe, in der wir schreiben und im Joy sowieso.

....eines jeden Menschen, unabhängig vom Geschlecht..Je nach Erziehung und Sozialisation haben sie einen bestimmten Charakter..auch realisierte Erfahrungen spielen eine wesentliche Rolle.
Es ist für mich sehr interessant die Beiträge hier zu lesen. Natürlich sind Rollenverhalten und Rollenerwartungen bestimmend. Hier unterscheiden sich im Prinzip die entäußerten Fantasien von Mann und Frau. Beim JC, gibt es sicher weniger Tabus sie niederzuschreiben, als anderswo, da es hier von solchen Texten, geschrieben von Mann oder Frau, nur so wimmelt.
Ich bewundere Frauen und Männer, die in der Lage sind und auch den Mut aufbringen, mit Worten ihre Gefühle, ihre Erfahrungen, ihre erotischen Fantasien so aufzuschreiben, dass beim Leser nicht nur ein bildhafte Vorstellung im Kopf, sondern auch ein Kribbeln im Bauch entsteht.
An dieser Stelle möchte ich auch ein Dankeschön an alle schicken, die diese Bereitschaft und den Mut aufbringen können.
Mirko

Aber gerne - vielleicht ist der Unterschied, dass Frauen auch Kribbeln im Kopf beim Lesen von Fantasien haben können?

Ich widerspreche mir selbst. Kenne auch Männer, die nicht nur unter der Gürtellinie denken und fühlen.

Wobei eines der schönsten Komplimente für eine Geschichte für mich war, als ein Mann schrieb, dass der auf seinen Knien balancierte Laptop plötzlich in eine prekäre Schräglage geriet, weil er beim Lesen zu sehr - äh - mitfieberte.

Er war dazu auch noch in der Lage, das so herrlich zu umschreiben, dass es eben positiv im Gedächtnis blieb, ohne schal zu klingen. Wo hingegen Anschreiben mit "Ich habe keinen hochgekriegt" bitte unterbleiben sollten.

Bekommen Männer so etwas von Frauen? "In Zeile so und so hat mich der erste Orgasmus erwischt?"

Da könnte er sein, der Unterschied. Beim Leser der Fantasien...

Eines würde mich noch interessieren, ist es für Dich ein Tabu, dass Frauen FSK18 schreiben? Das Gleiche bei Männern, die mit Worten ein Streicheln von Federn auf nackter Haut nachempfinden können? Nur in geschützten Gebieten möglich?

Das ist für mich eine Denkweise, die bereits seit Jahren überwunden sein sollte.

Warum den nicht?

Ich denke, dass die Tabuschwelle bei JC, sowohl bei Frauen und besonders bei Männern, viel niedriger liegt als anderswo...Was hindert mich oder andere einen Beitrag, der mit FSK 18 markiert ist, diesen zu öffen? Lediglich das Fehlen des Premiumzugangs...Für mich als Mann ist es kein Tabu diesen Beitrag zu öffenen, besonders wenn er von einer Frau stammt und ihn mit Interesse zu lesen.
Wenn er dann meine erotischen Sinne berührt, umso besser.

@****ami Mir geht es nicht darum, ob es geht, sondern, ob es vorkommt. Und das kann eigentlich nur ein Mann beantworten

@****o4: Eine Tabuschwelle hat nichts mit Fantasien zu tun. Und warum betonst Du immer wieder, dass Du als Mann kein Problem damit hast, FSK18 Beiträge zu lesen? Ist dann in den Genen einer Frau verankert, dass sie das als Tabu sieht und erst gar nicht liest? Merkwürdige Auffassung.
Frauen lesen auch FSK18. Manche offiziell und andere über Umwege. Genau wie männliche Joyler.

Da liegt wohl ein Missvertändnis vor..Tabuschwellen gibt es tatsächlich - bei beiden Geschlechtern, bedingt durch Erziehung, Sozialisation, Erfahrungen. Genausowenig sind sie aus genannten Gründen niedrig gelegt, bei Mann und Frau. Bei mir gibt es allerdings einige Tabus....beispielsweise bei Pädophilie....

Ja es kommt vor
1.) weil ich es selber schon gemacht habe (also muss dir das kein Mann beantworten)
2.) weil ich es aber auch schon von Männern erzähl bekommen habe.
Ich bin ja nun schon lange hier angemeldet und habe auch viel männliche Schreibpartner mit denen ich mich wirklich gut verstehe. Nicht jetzt im erotischen Chat, sondern ganz normal schreiben.....auch über Erfahrungen die beide Seiten hier gemacht haben.